Bitcoin auf Proof-Of-Stake umstellen?
Greenpeace hat zusammen mit anderen Klimagruppen und dem Mitbegründer und Vorstandsvorsitzenden von Ripple (XRP), Chris Larsen, eine neue Kampagne gestartet, die darauf abzielt, Bitcoin (BTC) auf ein umweltfreundlicheres Konsensmodell umzustellen.
Die Kampagne “Ändere den Code, nicht das Klima” zielt darauf ab, wichtige Branchenführer, Bitcoin-Miner und Einflussnehmer wie Elon Musk und Jack Dorsey unter Druck zu setzen, damit sie auf ein neues Konsensmodell umsteigen:
Wenn nur 30 Personen – die wichtigsten Miner, Börsen und Kernentwickler, die den Bitcoin-Code erstellen und zu ihm beitragen – zustimmen würden, das Proof-of-Work-Mining neu zu erfinden oder zu einem energiesparenden Protokoll zu wechseln, würde Bitcoin aufhören, den Planeten zu verschmutzen.
Greenpeace gibt zu bedenken, dass die Energie, die für das Mining von BTC benötigt wird, größtenteils aus fossilen Brennstoffen stammt und dass Miner Kohleabfälle und damit verbundenes Erdgas als Treibstoff für ihren Betrieb verwenden.
Greenpeace hat zwischen 2014 und Mai 2021 sieben Jahre lang Bitcoin-Spenden angenommen, bevor sie ankündigten, die Annahme von Bitcoin-Spenden unter Berufung auf Umweltbedenken einzustellen. Etwa zur gleichen Zeit stellte Tesla-CEO Elon Musk die Annahme von Bitcoin-Zahlungen für Tesla-Fahrzeuge ein.
Die Bedenken stimmen hierbei nur zum Teil, da viele Miner bereits erneuerbare Energien verwenden und stätig neue hinzukommen. Laut einem Bericht von Mister Blockchain wird nun sogar überschüssiges Gas, welches sonst in die Umwelt abgelassen wäre, für das minen von Kryptowährungen wie Bitcoin verwendet. Man kann BTC also sehr wohl umweltfreundlich abbauen und das ohne den Code zu ändern.
Auswirkung auf den Bitcoin
Die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung ist vorallem so besonders, da Proof-Of-Work verwendet wird. Nur so kann dezentralität gewährleistet werden, was den Bitcoin so einzigartig macht. Eine Update auf Proof-Of-Stake hätte zufolge, dass womöglich zentrale Eingriffe durchgeführt werden könnten. Desweiteren wäre eine 51 % Attacke viel wahrscheinlicher.
Das Problem mit der skalierung kann mit einem second Layer (zweite Schicht) wie das “lightning network” behoben werden. Hier werden die Transaktionen auf einer neuen Ebene versendet bevor diese wieder ins Hauptnetzwerk getauscht werden. Die Umstellung auf POS würde die wertvollste Eigenschaft von BTC zerstören was die Bitcoiner nicht zulassen werden. Wenn dennoch ein Umstellungsupdate auf POS erfolgen sollte, wird sich das Netzwerk wie schon bei Bitcoin Cash abspalten und auf einer neuen Blockchain laufen. Das Problem ist dabei nicht behoben wenn ein neuer Altcoin geforkt wird.
Eine viel einfachere Lösung wäre es, wenn alle Miner auf erneuerbare Energien umstellen um das Netzwerk nachhaltiger zu betreiben. Der Code sollte dabei unverändert bleiben.